Chancen & Risiken

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Chancen & Risiken im Businessplan - Anforderungen

Ein guter Businessplan zeigt nicht nur die Stärken und Potenziale eines Unternehmens, sondern auch mögliche Stolpersteine und Unsicherheiten. Wer Chancen und Risiken offen darstellt, signalisiert: Ich habe den Markt verstanden, bin vorbereitet und kann flexibel reagieren.

Das Kapitel „Chancen und Risiken“ gehört daher zu den Kernstücken eines Businessplans. Es macht den Unterschied zwischen Wunschdenken und einer seriösen, fundierten Gründungsplanung.

1. Risiken realistisch darstellen

Beginne mit den wichtigsten Risiken, die Dein Vorhaben beeinträchtigen könnten. Dabei solltest Du immer erklären:

  • Was könnte passieren? (z. B. Nachfrage geringer als erwartet, neue Wettbewerber treten in den Markt ein, Engpässe bei Lieferanten, steigende Kosten)

  • Warum könnte es passieren? (z. B. Marktveränderungen, gesetzliche Änderungen, wirtschaftliche Lage)

  • Wie reagierst Du darauf? (z. B. flexible Kostenstruktur, zusätzliche Vertriebskanäle, Kooperationen, Notfallreserven)

👉 Besonders häufig wird als zentrales Risiko genannt, dass die Umsätze hinter den Prognosen zurückbleiben. Beschreibe, wie Du mit so einem Szenario umgehen würdest – etwa durch Kostensenkungen, Anpassung der Marketingstrategie oder zeitweise Reduzierung des Unternehmerlohns.

Weitere mögliche Risiken:

  • Abhängigkeit von wenigen Kund:innen oder Lieferanten

  • Fachkräftemangel oder Krankheitsausfall bei Schlüsselpersonen

  • Technische Ausfälle oder IT-Sicherheitsprobleme

  • Gesetzliche Änderungen, die das Geschäftsmodell betreffen

  • Markteintritt neuer Konkurrent:innen

Wichtig: Risiken sollten realistisch, aber nicht abschreckend dargestellt werden. Es reicht, die wesentlichen Punkte aufzuführen und Deine Lösungsstrategien zu skizzieren.

2. Chancen überzeugend beschreiben

Nach den Risiken folgt der positive Teil: die Chancen. Zeige, wie Dein Unternehmen wachsen kann und welche Möglichkeiten bestehen, das Geschäftsmodell auszuweiten.

  • Wachstumsmöglichkeiten: z. B. neue Standorte, Ausbau der Produktpalette, zusätzliche Dienstleistungen

  • Marktpotenziale: Trends, die Dein Geschäftsmodell begünstigen (z. B. Nachhaltigkeit, Digitalisierung, demografischer Wandel)

  • Kooperationen und Netzwerke: mögliche Partnerschaften, die Dein Geschäft beschleunigen können

  • Skalierung: Chancen, Dein Modell digital oder automatisiert auf größere Märkte zu übertragen

👉 Formuliere hier ruhig eine Vision, wie Dein Unternehmen im besten Fall in 3–5 Jahren aussehen könnte. Das zeigt Begeisterung und langfristiges Denken.

3. Chancen und Risiken in Relation setzen

  • Achte darauf, dass Chancen und Risiken ausgewogen dargestellt sind.

  • Ein Businessplan, der nur Chancen beschreibt, wirkt unrealistisch. Einer, der nur Risiken aufführt, schreckt ab.

  • Ziel ist es zu zeigen: Ich kenne die Gefahren – aber ich weiß auch, welche Möglichkeiten sich daraus ergeben.

4. Optional: Chancen- und Risiken-Tabelle

Zur besseren Übersicht kannst Du eine einfache Tabelle aufnehmen:

Risiko Gegenmaßnahme Chance Umsetzungsmöglichkeit
Nachfrage geringer als erwartet Anpassung Marketing, Kostensenkung Wachsende Nachfrage nach Online-Lösungen Ausbau Online-Angebot
Fachkräftemangel Einsatz externer Dienstleister Kooperation mit Hochschulen Gewinnung von Nachwuchskräften
Neue Wettbewerber Fokus auf Nischenkunden Trend zu nachhaltigen Produkten Einführung einer Bio-Produktlinie

 

 


👉 Zusätzliche Tipps:

  • Vermeide absolute Formulierungen („kein Risiko vorhanden“) – das wirkt unglaubwürdig.

  • Konzentriere Dich auf die wichtigsten 3–5 Risiken und Chancen.

  • Stelle Risiken immer direkt einer Lösung gegenüber – das zeigt Handlungsfähigkeit.