Liquiditätsplan für Finanzplan erstellen - Anleitung

Liquiditätsplan für Finanzplan erstellen - Anleitung

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Der Liquiditätsplan ist eine umfassende Aufstellung der Einnahmen- und Ausgabenseite in der Finanzplanung eines Unternehmens. Sie gehört in jeden Finanzplan, der wiederum Bestandteil jedes Businessplans ist. Eine derartige Aufstellung sollten alle Existenzgründer:innen gemacht haben, um einmal die erwarteten Einnahmen den zu erwartenden Ausgaben gegenübergestellt zu haben. Daraus leiten sich wertvolle Rückschlüsse über das Geschäftsmodell ab. Evtl. stellt sich heraus, dass man die Kostensituation unterschätzt hat bzw. die Ertragssituation nicht hinreichend ist oder es stellt sich heraus, dass sogar noch Puffer vorhanden ist, die für Investitionen genutzt werden können.

Der Liquiditätsplan steht im Zentrum eines Finanzplans, da sich aus ihm auch die Gewinn- und Verlustrechnung bzw. Einnahme-Überschuss-Rechnung sowie die Rentabilitätsrechung ableiten lässt. Umgekehrt bedient er sich aus weiteren Aufstellungen, die im Finanzplan enthalten sein sollten - der Investitionsrechnung und der Haushaltsplanung. Am Ende des Liquiditätsplans steht der monatliche Saldo aller Einnahmen abzüglich aller Ausgaben und zeigt somit auf, wie sich die Liquidität, also im Wesentlichen der Kontostand der Firma, entwickelt.

Um eine Liquiditätsplanung zu erstellen, solltest Du acht Schritte durchlaufen, die wir im Folgenden darstellen. Vorher allerdings solltest Du Dir Gedanken machen, auf welche Weise Du ihn und die anderen Aufstellung für den Finanzplan erstellen willst.

Der Liquiditätsplan ist eine umfassende Aufstellung der Einnahmen- und Ausgabenseite in der Finanzplanung eines Unternehmens. Sie gehört in jeden Finanzplan, der wiederum Bestandteil jedes Businessplans ist. Eine derartige Aufstellung sollten alle Existenzgründer:innen gemacht haben, um einmal die erwarteten Einnahmen den zu erwartenden Ausgaben gegenübergestellt zu haben. Daraus leiten sich wertvolle Rückschlüsse über das Geschäftsmodell ab. Evtl. stellt sich heraus, dass man die Kostensituation unterschätzt hat bzw. die Ertragssituation nicht hinreichend ist oder es stellt sich heraus, dass sogar noch Puffer vorhanden ist, die für Investitionen genutzt werden können.

Der Liquiditätsplan steht im Zentrum eines Finanzplans, da sich aus ihm auch die Gewinn- und Verlustrechnung bzw. Einnahme-Überschuss-Rechnung sowie die Rentabilitätsrechung ableiten lässt. Umgekehrt bedient er sich aus weiteren Aufstellungen, die im Finanzplan enthalten sein sollten - der Investitionsrechnung und der Haushaltsplanung. Am Ende des Liquiditätsplans steht der monatliche Saldo aller Einnahmen abzüglich aller Ausgaben und zeigt somit auf, wie sich die Liquidität, also im Wesentlichen der Kontostand der Firma, entwickelt.

Um eine Liquiditätsplanung zu erstellen, solltest Du acht Schritte durchlaufen, die wir im Folgenden darstellen. Vorher allerdings solltest Du Dir Gedanken machen, auf welche Weise Du ihn und die anderen Aufstellung für den Finanzplan erstellen willst.

Liquiditätsplan erstellen mit Excel oder Tools?

Realistisch stehen Dir zwei Möglichkeiten zur Verfügung, Deine Finanzpläne zu erstellen. Du kannst sie in Excel erstellen oder Tools nutzen, die Dir Anbieter von Finanzplänen zur Verfügung stellen. 

Die Vorteile der Tools liegen auf der Hand: Sie führen Dich in der Regel Schritt für Schritt durch die Pläne, so dass Du nur noch Zahlen einträgst, die für eine vollständige Liquiditätsplanung notwendig sind. Sie übernehmen idealerweise alle Steuerberechnungen, von der Berechnung der Einkommensteuer oder Körperschaftssteuer, der Gewerbesteuer bis zu den Umsatzsteuern. Gute Tools erledigen zusätzlich die Berechnungen zu Abschreibungen und prüfen den Kapitalbedarf für Dich. 

Der Vorteil einer manuellen Erstellung in Excel ist, dass Du die Berechnungen bei Dir lokal durchführst und keine Daten auf anderen Plattformen speichern musst. Natürlich musst Du dann sämtliche Berechnungen selbst durchführen, was mitunter etwas aufwändig ist, insbesondere dann, wenn Du später noch Änderungen vornehmen willst. Diese Anleitung hier ist für alle, die sich entscheiden, die Planungen selbst vorzunehmen.

Realistisch stehen Dir zwei Möglichkeiten zur Verfügung, Deine Finanzpläne zu erstellen. Du kannst sie in Excel erstellen oder Tools nutzen, die Dir Anbieter von Finanzplänen zur Verfügung stellen. 

Die Vorteile der Tools liegen auf der Hand: Sie führen Dich in der Regel Schritt für Schritt durch die Pläne, so dass Du nur noch Zahlen einträgst, die für eine vollständige Liquiditätsplanung notwendig sind. Sie übernehmen idealerweise alle Steuerberechnungen, von der Berechnung der Einkommensteuer oder Körperschaftssteuer, der Gewerbesteuer bis zu den Umsatzsteuern. Gute Tools erledigen zusätzlich die Berechnungen zu Abschreibungen und prüfen den Kapitalbedarf für Dich. 

Der Vorteil einer manuellen Erstellung in Excel ist, dass Du die Berechnungen bei Dir lokal durchführst und keine Daten auf anderen Plattformen speichern musst. Natürlich musst Du dann sämtliche Berechnungen selbst durchführen, was mitunter etwas aufwändig ist, insbesondere dann, wenn Du später noch Änderungen vornehmen willst. Diese Anleitung hier ist für alle, die sich entscheiden, die Planungen selbst vorzunehmen.

Vorbereitungen: Tabelle über drei Jahre erstellen

Ein Finanzplan und somit auch alle Pläne, die er enthält, werden über die ersten drei Jahre nach der Gründung betrachtet. In dieser Zeit sollte sich ein Geschäftsmodell so entwickelt haben, dass es sich selbst trägt, d.h. dass hinreichend Erträge erwirtschaftet werden, um den Lebensunterhalt der Gründenden zu bestreiten und die Ausgaben der Firma selbst zu decken.

Jedes dieser drei Jahre sollte allerdings nicht insgesamt, sondern monatlich betrachtet werden. Als  Vorbereitung für eine Excel-Liste wäre es somit sinnvoll, schon mal eine Tabelle anzulegen, die in den Spalten 36 Monate aufführt. 

Tipp: Üblicherweise reichst Du die Finanzplanung bei einer Bank oder der Arbeitsagentur ein. Für die Lesbarkeit könnte es Sinn machen, die 36 Monate auf die einzelnen Jahre aufzuteilen und somit drei Liquiditätsrechnungen zu erstellen.

Ein Finanzplan und somit auch alle Pläne, die er enthält, werden über die ersten drei Jahre nach der Gründung betrachtet. In dieser Zeit sollte sich ein Geschäftsmodell so entwickelt haben, dass es sich selbst trägt, d.h. dass hinreichend Erträge erwirtschaftet werden, um den Lebensunterhalt der Gründenden zu bestreiten und die Ausgaben der Firma selbst zu decken.

Jedes dieser drei Jahre sollte allerdings nicht insgesamt, sondern monatlich betrachtet werden. Als  Vorbereitung für eine Excel-Liste wäre es somit sinnvoll, schon mal eine Tabelle anzulegen, die in den Spalten 36 Monate aufführt. 

Tipp: Üblicherweise reichst Du die Finanzplanung bei einer Bank oder der Arbeitsagentur ein. Für die Lesbarkeit könnte es Sinn machen, die 36 Monate auf die einzelnen Jahre aufzuteilen und somit drei Liquiditätsrechnungen zu erstellen.

Information: Einnahmen und Ausgaben brutto ansetzen

Die Liquiditätsplanung ist eine Brutto-Rechnung. Es geht um die Liquidität und die geht inklusive Mehrwertsteuer ein und ab. Kunden zahlen einem mit den verkauften Produkten und Services Mehrwertsteuer und man führt sie an das Finanzamt ab. Die Steuer auf den Mehrwert, den man schafft, ist so zusagen ein durchlaufender Posten und beeinfusst das Betriebsergebnis nicht, die verfügbaren liquiden Mittel schon. Anders als in der Gewinn- und Verlust-Rechnung oder der Rentabilitätsrechnung werden in der Liquiditätsplanung also alle Werte inklusive MwSt angesetzt.

Die Liquiditätsplanung ist eine Brutto-Rechnung. Es geht um die Liquidität und die geht inklusive Mehrwertsteuer ein und ab. Kunden zahlen einem mit den verkauften Produkten und Services Mehrwertsteuer und man führt sie an das Finanzamt ab. Die Steuer auf den Mehrwert, den man schafft, ist so zusagen ein durchlaufender Posten und beeinfusst das Betriebsergebnis nicht, die verfügbaren liquiden Mittel schon. Anders als in der Gewinn- und Verlust-Rechnung oder der Rentabilitätsrechnung werden in der Liquiditätsplanung also alle Werte inklusive MwSt angesetzt.

Liquiditätsplanung in 8 Schritten

Folgende Schritte sind für die Erstellung Deiner Liquiditätsplanung notwendig. 
 

1. Absatz und Umsatz prognostizieren

Es ist die erste große Herausforderung: Wieviel meiner Produkte oder Dienstleistungen werde ich wohl absetzen? Um diesen "Absatz" abzuschätzen, sollte man zunächst sein Angebot in verschiedene Produkte oder Dienstleistungen aufteilen, zumindest dann, wenn es die Absatz- bzw. Umsatzprognose erleichert.

Beispiel:

Gründest Du einen Blumenladen und bietest z.B. Gestecke, Sträuße, aber auch Workshops zum "Blumen binden" an und kosten Gestecke und Sträuße 30 Euro und der Workshop 200 Euro pro Person, dann könnte es Sinn machen, Gestecke und Sträuße zusammenzufassen und Workshops als eigenes Produkt aufzunehmen. Der Grund: Es könnte schwer sein zu prognostizieren, ob Du in einem Monat 130 Gestecke und 170 Sträuße oder anders herum verkaufst. In dem Moment macht es Sinn, ein Gesamtprodukt von beiden zu bilden und in dem Monat 300 anzusetzen, insbesondere dann, wenn sie sich preislich nicht wesentlich unterscheiden.

Die Workshops hingegen unterliegen einer anderen Kalkulation, sowohl in Bezug auf die Menge (z.B. 3 pro Monat) als auch in Bezug auf den Preis. Somit sollten "Workshops" auf jeden Fall ein eigenes Produkt sein. Du hättest im Ergebnis somit ein Produkt "Gestecke und Sträuße" und ein Produkt "Workshops".

Tipp: Auch wenn die Kosten für Marketing an anderer Stelle kommen, macht es zur Prognose der Absätze und Umsätze Sinn, sich zu vergegenwärtigen, wie und wo Du auf Dich aufmerksam machst. Denn dies beeinflusst letztlich Deine Geschäftsentwicklung.


Um vom Absatz zum Umsatz zu kommen, multiplizierst Du den Absatz pro Monat mit dem Preis für das Produkt oder die Dienstleistung und trägst ihn in die Tabelle zum Umsatz für jedes Produkt ein. Eine weitere Zeile zum Gesamtumsatz (über alle Produkte) ist zusätzlich zu empfehlen, weil es die Übersichtlichkeit in der Tabelle erleichtert.
 

2. Materialkosten bzw. produktspezifische Kosten

Im Anschluss an die Umsatzprognose sollte man die Kosten berücksichtigen, die für die abgesetzten Produkte bzw. den verkauften Dienstleistungen anfallen. Analog zum Tabellenteil "Umsatz" könnte man diesen Teil "Materialkosten" oder "Kosten für Absatz" nennen. Hierin sollen die Einkaufskosten der Produkte/Dienstleistungen sowie alle Kosten eingehen, die mit der Erstellung des jeweiligen einzelnen Produkts/Dienstleistung anfallen und auch ausschließlich diesem zugeordnet werden können. Dies könnte z.B. sein:

  • Eingekauftes Material
  • Lieferkosten
  • Personalaufwand
  • Spritkosten

Wichtig ist, dass diese Kosten dem Produkt zugeordnet werden können. Allgemeine Personal- und Benzinkosten z.B. sollten nicht zu den Materialkosten zählen, sondern zu einer weiteren Tabelle, die wir direkt im Anschluss hinzufügen.
 

Beispiel:

Wenn pro Gesteck eines Blumenladens z.B. 11 Eur Einkaufskosten anfallen, sollten diese als Kosten angesetzt werden. Muss jedes Gesteck noch durch einen Lieferanten ausgeliefert werden und fallen hierfür nochmal 8 Eur an, sollten insgesamt 19 Eur pro Gesteck angesetzt werden (evtl. zuzüglich Spritkosten, wenn man die Auslieferung selbst übernimmt). Nicht hingegen sollte eine Bürokraft angesetzt werden oder Spritkosten für den wöchentlichen Einkauf von allgemeinen Materialien auf dem Großmarkt.
 

3. Gemeinkosten

Darunter listen wir alle Kosten auf, die für den allgemeinen Geschäftsbetrieb anfallen und unabhäng von der Produkterstellung sind:

  • Miete für Räumlichkeiten
  • Miet-Nebenkosten und Reparaturkosten
  • Personalkosten inkl. Nebenkosten
  • Marketing / Werbung
  • Logistik: Lagerung & Transport
  • Steuerberatung
  • Rechtskosten
  • Versicherungen
  • Telefon & Internet
  • Software & Server & Webseite
  • Büromaterial
  • Fahrtkosten & Reisekosten
  • Weitere Kosten

Auch diese Kosten tragen wir für jeden Monat ein. 
 

4. Investitionen

Als weiterer Bestandteil der Liquiditätsplanung sind Investitionen zu berücksichtigen. Anders als bei einer Gewinn- und Verlustrechnung allerdings als reine Geldabflüsse, d.h. ohne Berücksichtigung von Abschreibungen. Wird also ein Computer im Wert von 1200 Eur brutto erworben, wird diese Zahl in dem Monat der Zahlung notiert. Es bietet sich der Übersichtlichkeit halber an, die Investitionen zusammengefasst als eigene Zeile aufzunehmen.
 

5. Geldzuflüsse und Geldabflüsse

Die Liquidität wird weiter beeinflusst durch Einzahlungen und Auszahlungen wie z.B. Einzahlungen aus Kredit, Rückzahlungen von Krediten, durch einen evtl. Gründerzuschuss und Einlagen, die getätigt werden, um Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Somit bietet sich unter den bisherigen Zeilen eine weitere Rubrik "Geldzu- und -abflüsse" an:

  • Auszahlung & Rückzahlung Darlehen & Zinszahlungen
  • Einlagen
  • Gründungszuschuss
  • Privatentnahme

Die Problematik bei der Erstellung der Liquiditätsplanung ist, dass gerade diese Positionen erst final feststehen, wenn andere Tabellen wie die Gewinn- und Verlustrechnung erstellt wurden. Denn aus der Gewinn- und Verlustrechnung ergeben sich die Ertragssteuern, die gezahlt werden müssen und somit die liquiden Mittel beeinflussen. Da die Gewinn- und Verlustrechnung aus der Liquiditätsrechung abgeleitet werden kann, kann man diese Posten erstmal offen lassen und später nachtragen.

Ähnliches gilt für den Haushaltsplan. Er ist eine Aufstellung der privaten Kosten und Einnahmen und aus ihm ergibt sich die so genannte Privatentnahme, also die Zahl, die monatlich aus der Firma entnommen werden muss, um alle privaten Ausgaben tätigen zu können. Den Haushaltsplan kann man unabhängig von der Liquiditätsplanung machen und die Zahl zur Privatentnahme als Geldabfluss eintragen.
 

6. Umsatzsteuer

Der Übersichtlichkeit sollten wir die Steuern, die auf Produkte anfallen, von den übrigen variablen Kosten trennen. Es bietet sich eine Liste der Umsatzsteuern an:

  • Umsatzsteuer
  • Vorsteuer

In der Zeile für Umsatzsteuer führen wir die Geldflüsse auf, die an das Finanzamt abgeführt werden müssen, also die Umsatzsteuer auf unsere Einnahmen. Umgekehrt beinhaltet die Vorsteuer Geldzugänge dadurch, dass das Finanzamt Umsatzsteuer auf unsere eingekauften Waren und Dienstleistungen erstattet.
 

7. Ertragssteuern

Ein weiterer Abschnitt der Liquiditätsplanung sind die Zeilen zu Ertragssteuern. Darunter ist z.B. die Einkommensteuer zu fassen, die bei Freiberuflern, und privat haftenden Gewerbetreibenden anfallen. Bei Kapitalgesellschaften fällt anstatt der Einkommensteuer Körperschaftsteuer an. Außer bei Freiberuflern fällt zusätzlich Gewerbesteuer an. Eine weitere Untertabelle sollte also Zeilen haben wie

  • Einkommensteuer
  • Gewerbesteuer

Die zu zahlenden Ertragssteuern stehen erst fest, wenn die Gewinn- und Verlustrechung bzw. Einnahme-Überschuss-Rechnung erstellt wurde. Die Zeilen sind also später nachzutragen.
 

8. Zusammenfassung

Da die Liquiditätsplanung eine recht lange Aufstellung aller Ein- und Ausgaben ist, sollte zum Schluss eine zusammenfassende Tabelle folgen. Sie könnte für jeden Monat 

  • die Umsätze insgesamt aufführen
  • die Auszahlungen insgesamt
  • den jeweiligen resultierenden Überschuss bzw. die Unterdeckung für den Monat (Umsätze abzüglich der Abgänge)
  • den aggregierten, d.h. aufsummierten Kontostand am Ende des Monats.

Folgende Schritte sind für die Erstellung Deiner Liquiditätsplanung notwendig. 
 

1. Absatz und Umsatz prognostizieren

Es ist die erste große Herausforderung: Wieviel meiner Produkte oder Dienstleistungen werde ich wohl absetzen? Um diesen "Absatz" abzuschätzen, sollte man zunächst sein Angebot in verschiedene Produkte oder Dienstleistungen aufteilen, zumindest dann, wenn es die Absatz- bzw. Umsatzprognose erleichert.

Beispiel:

Gründest Du einen Blumenladen und bietest z.B. Gestecke, Sträuße, aber auch Workshops zum "Blumen binden" an und kosten Gestecke und Sträuße 30 Euro und der Workshop 200 Euro pro Person, dann könnte es Sinn machen, Gestecke und Sträuße zusammenzufassen und Workshops als eigenes Produkt aufzunehmen. Der Grund: Es könnte schwer sein zu prognostizieren, ob Du in einem Monat 130 Gestecke und 170 Sträuße oder anders herum verkaufst. In dem Moment macht es Sinn, ein Gesamtprodukt von beiden zu bilden und in dem Monat 300 anzusetzen, insbesondere dann, wenn sie sich preislich nicht wesentlich unterscheiden.

Die Workshops hingegen unterliegen einer anderen Kalkulation, sowohl in Bezug auf die Menge (z.B. 3 pro Monat) als auch in Bezug auf den Preis. Somit sollten "Workshops" auf jeden Fall ein eigenes Produkt sein. Du hättest im Ergebnis somit ein Produkt "Gestecke und Sträuße" und ein Produkt "Workshops".

Tipp: Auch wenn die Kosten für Marketing an anderer Stelle kommen, macht es zur Prognose der Absätze und Umsätze Sinn, sich zu vergegenwärtigen, wie und wo Du auf Dich aufmerksam machst. Denn dies beeinflusst letztlich Deine Geschäftsentwicklung.


Um vom Absatz zum Umsatz zu kommen, multiplizierst Du den Absatz pro Monat mit dem Preis für das Produkt oder die Dienstleistung und trägst ihn in die Tabelle zum Umsatz für jedes Produkt ein. Eine weitere Zeile zum Gesamtumsatz (über alle Produkte) ist zusätzlich zu empfehlen, weil es die Übersichtlichkeit in der Tabelle erleichtert.
 

2. Materialkosten bzw. produktspezifische Kosten

Im Anschluss an die Umsatzprognose sollte man die Kosten berücksichtigen, die für die abgesetzten Produkte bzw. den verkauften Dienstleistungen anfallen. Analog zum Tabellenteil "Umsatz" könnte man diesen Teil "Materialkosten" oder "Kosten für Absatz" nennen. Hierin sollen die Einkaufskosten der Produkte/Dienstleistungen sowie alle Kosten eingehen, die mit der Erstellung des jeweiligen einzelnen Produkts/Dienstleistung anfallen und auch ausschließlich diesem zugeordnet werden können. Dies könnte z.B. sein:

  • Eingekauftes Material
  • Lieferkosten
  • Personalaufwand
  • Spritkosten

Wichtig ist, dass diese Kosten dem Produkt zugeordnet werden können. Allgemeine Personal- und Benzinkosten z.B. sollten nicht zu den Materialkosten zählen, sondern zu einer weiteren Tabelle, die wir direkt im Anschluss hinzufügen.
 

Beispiel:

Wenn pro Gesteck eines Blumenladens z.B. 11 Eur Einkaufskosten anfallen, sollten diese als Kosten angesetzt werden. Muss jedes Gesteck noch durch einen Lieferanten ausgeliefert werden und fallen hierfür nochmal 8 Eur an, sollten insgesamt 19 Eur pro Gesteck angesetzt werden (evtl. zuzüglich Spritkosten, wenn man die Auslieferung selbst übernimmt). Nicht hingegen sollte eine Bürokraft angesetzt werden oder Spritkosten für den wöchentlichen Einkauf von allgemeinen Materialien auf dem Großmarkt.
 

3. Gemeinkosten

Darunter listen wir alle Kosten auf, die für den allgemeinen Geschäftsbetrieb anfallen und unabhäng von der Produkterstellung sind:

  • Miete für Räumlichkeiten
  • Miet-Nebenkosten und Reparaturkosten
  • Personalkosten inkl. Nebenkosten
  • Marketing / Werbung
  • Logistik: Lagerung & Transport
  • Steuerberatung
  • Rechtskosten
  • Versicherungen
  • Telefon & Internet
  • Software & Server & Webseite
  • Büromaterial
  • Fahrtkosten & Reisekosten
  • Weitere Kosten

Auch diese Kosten tragen wir für jeden Monat ein. 
 

4. Investitionen

Als weiterer Bestandteil der Liquiditätsplanung sind Investitionen zu berücksichtigen. Anders als bei einer Gewinn- und Verlustrechnung allerdings als reine Geldabflüsse, d.h. ohne Berücksichtigung von Abschreibungen. Wird also ein Computer im Wert von 1200 Eur brutto erworben, wird diese Zahl in dem Monat der Zahlung notiert. Es bietet sich der Übersichtlichkeit halber an, die Investitionen zusammengefasst als eigene Zeile aufzunehmen.
 

5. Geldzuflüsse und Geldabflüsse

Die Liquidität wird weiter beeinflusst durch Einzahlungen und Auszahlungen wie z.B. Einzahlungen aus Kredit, Rückzahlungen von Krediten, durch einen evtl. Gründerzuschuss und Einlagen, die getätigt werden, um Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Somit bietet sich unter den bisherigen Zeilen eine weitere Rubrik "Geldzu- und -abflüsse" an:

  • Auszahlung & Rückzahlung Darlehen & Zinszahlungen
  • Einlagen
  • Gründungszuschuss
  • Privatentnahme

Die Problematik bei der Erstellung der Liquiditätsplanung ist, dass gerade diese Positionen erst final feststehen, wenn andere Tabellen wie die Gewinn- und Verlustrechnung erstellt wurden. Denn aus der Gewinn- und Verlustrechnung ergeben sich die Ertragssteuern, die gezahlt werden müssen und somit die liquiden Mittel beeinflussen. Da die Gewinn- und Verlustrechnung aus der Liquiditätsrechung abgeleitet werden kann, kann man diese Posten erstmal offen lassen und später nachtragen.

Ähnliches gilt für den Haushaltsplan. Er ist eine Aufstellung der privaten Kosten und Einnahmen und aus ihm ergibt sich die so genannte Privatentnahme, also die Zahl, die monatlich aus der Firma entnommen werden muss, um alle privaten Ausgaben tätigen zu können. Den Haushaltsplan kann man unabhängig von der Liquiditätsplanung machen und die Zahl zur Privatentnahme als Geldabfluss eintragen.
 

6. Umsatzsteuer

Der Übersichtlichkeit sollten wir die Steuern, die auf Produkte anfallen, von den übrigen variablen Kosten trennen. Es bietet sich eine Liste der Umsatzsteuern an:

  • Umsatzsteuer
  • Vorsteuer

In der Zeile für Umsatzsteuer führen wir die Geldflüsse auf, die an das Finanzamt abgeführt werden müssen, also die Umsatzsteuer auf unsere Einnahmen. Umgekehrt beinhaltet die Vorsteuer Geldzugänge dadurch, dass das Finanzamt Umsatzsteuer auf unsere eingekauften Waren und Dienstleistungen erstattet.
 

7. Ertragssteuern

Ein weiterer Abschnitt der Liquiditätsplanung sind die Zeilen zu Ertragssteuern. Darunter ist z.B. die Einkommensteuer zu fassen, die bei Freiberuflern, und privat haftenden Gewerbetreibenden anfallen. Bei Kapitalgesellschaften fällt anstatt der Einkommensteuer Körperschaftsteuer an. Außer bei Freiberuflern fällt zusätzlich Gewerbesteuer an. Eine weitere Untertabelle sollte also Zeilen haben wie

  • Einkommensteuer
  • Gewerbesteuer

Die zu zahlenden Ertragssteuern stehen erst fest, wenn die Gewinn- und Verlustrechung bzw. Einnahme-Überschuss-Rechnung erstellt wurde. Die Zeilen sind also später nachzutragen.
 

8. Zusammenfassung

Da die Liquiditätsplanung eine recht lange Aufstellung aller Ein- und Ausgaben ist, sollte zum Schluss eine zusammenfassende Tabelle folgen. Sie könnte für jeden Monat 

  • die Umsätze insgesamt aufführen
  • die Auszahlungen insgesamt
  • den jeweiligen resultierenden Überschuss bzw. die Unterdeckung für den Monat (Umsätze abzüglich der Abgänge)
  • den aggregierten, d.h. aufsummierten Kontostand am Ende des Monats.

Beispiel Liquiditätsplan

Wie sieht ein vollständiger Liquiditätsplan konkret aus? Um Dir die Erstellung Deiner eigenen Planung zu erleichtern, haben wir ein Beispiel für Dich vorbereitet. Die Beispiel-Liquiditätsplanung zeigt die Einnahmen und Ausgaben eines fiktiven Unternehmens – in diesem Fall ein Blumenladen mit zwei Produktkategorien: Gestecke und Workshops. Der Plan berücksichtigt Materialkosten, laufende Betriebskosten, Investitionen, Steuern und weitere Geldflüsse über einen Zeitraum von drei Jahren.

Die Werte steigen im Zeitverlauf realistisch an, sodass Du erkennen kannst, wie sich eine gute Planung auf die Liquidität des Unternehmens auswirkt. Gerade für Gründer:innen ist diese Übersicht hilfreich, um typische Kostenpositionen zu verstehen und die eigene Planung daran auszurichten.

Hier kannst Du den Beispiel-Liquiditätsplan als PDF herunterladen:

👉 Liquiditätsplan-Vorlage (PDF)
 

💡 Tipp: Nutze den Plan als Vorlage für Deine eigene Finanzplanung – entweder direkt in Excel oder mithilfe eines Tools. Passe einfach die Zahlen an Deine Geschäftsidee an.

Wie sieht ein vollständiger Liquiditätsplan konkret aus? Um Dir die Erstellung Deiner eigenen Planung zu erleichtern, haben wir ein Beispiel für Dich vorbereitet. Die Beispiel-Liquiditätsplanung zeigt die Einnahmen und Ausgaben eines fiktiven Unternehmens – in diesem Fall ein Blumenladen mit zwei Produktkategorien: Gestecke und Workshops. Der Plan berücksichtigt Materialkosten, laufende Betriebskosten, Investitionen, Steuern und weitere Geldflüsse über einen Zeitraum von drei Jahren.

Die Werte steigen im Zeitverlauf realistisch an, sodass Du erkennen kannst, wie sich eine gute Planung auf die Liquidität des Unternehmens auswirkt. Gerade für Gründer:innen ist diese Übersicht hilfreich, um typische Kostenpositionen zu verstehen und die eigene Planung daran auszurichten.

Hier kannst Du den Beispiel-Liquiditätsplan als PDF herunterladen:

👉 Liquiditätsplan-Vorlage (PDF)
 

💡 Tipp: Nutze den Plan als Vorlage für Deine eigene Finanzplanung – entweder direkt in Excel oder mithilfe eines Tools. Passe einfach die Zahlen an Deine Geschäftsidee an.