zurück zu Alle Themen > Unternehmen anmelden
Die Wahl der passenden Rechtsform ist eine der wichtigsten Entscheidungen bei der Unternehmensgründung. Sie hat Einfluss auf Haftung, Steuern, Reputation, Buchhaltungspflichten und sogar auf den Firmennamen. In diesem Beitrag erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten Rechtsformen in Deutschland – von Einzelunternehmen bis GmbH – und erfahren, welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen.
Die Wahl der passenden Rechtsform ist eine der wichtigsten Entscheidungen bei der Unternehmensgründung. Sie hat Einfluss auf Haftung, Steuern, Reputation, Buchhaltungspflichten und sogar auf den Firmennamen. In diesem Beitrag erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten Rechtsformen in Deutschland – von Einzelunternehmen bis GmbH – und erfahren, welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen.
Es gibt zahlreiche Begriffe, die häufig durcheinandergebracht werden - verständlich bei der Vielzahl an gesetzlichen Grundlagen. Hier deshalb eine kurze Übersicht, wer "juristisch", "rechtsfähig" und "gewerbetreibend" ist. Dabei konzentrieren wir uns auf die wichtigsten Unternehmensformen.
Rechtsform | Kategorie | Juristische Person | Rechtsfähig | Gewerbetreibend |
---|---|---|---|---|
👤 Freiberufler* | Einzelunternehmen | ❌ Nein | ✅ Ja (als natürliche Person) | ❌ Nein |
👤 Gewerbliches Einzelunternehmen | Einzelunternehmen | ❌ Nein | ✅ Ja (als natürliche Person) | ✅ Ja |
👥 GbR | Personengesellschaft | ❌ Nein | ⚠️ Teilweise (teilrechtsfähig) | ✅ Ja (wenn gewerblich) |
👥 OHG | Personengesellschaft | ❌ Nein | ✅ Ja | ✅ Ja |
👥 KG | Personengesellschaft | ❌ Nein | ✅ Ja | ✅ Ja |
🏢 GmbH | Kapitalgesellschaft | ✅ Ja | ✅ Ja | ✅ Ja |
🏢 UG | Kapitalgesellschaft | ✅ Ja | ✅ Ja | ✅ Ja |
🏢 AG | Kapitalgesellschaft | ✅ Ja | ✅ Ja | ✅ Ja |
🏛 Verein (e.V.) | Körperschaft | ✅ Ja | ✅ Ja | ⚠️ meistens nein |
* "Freiberufler" selbst ist keine Rechtsform. Vielmehr sind Freiberufler Nicht-gewerbliche Einzelunternehmen
Es gibt zahlreiche Begriffe, die häufig durcheinandergebracht werden - verständlich bei der Vielzahl an gesetzlichen Grundlagen. Hier deshalb eine kurze Übersicht, wer "juristisch", "rechtsfähig" und "gewerbetreibend" ist. Dabei konzentrieren wir uns auf die wichtigsten Unternehmensformen.
Rechtsform | Kategorie | Juristische Person | Rechtsfähig | Gewerbetreibend |
---|---|---|---|---|
👤 Freiberufler* | Einzelunternehmen | ❌ Nein | ✅ Ja (als natürliche Person) | ❌ Nein |
👤 Gewerbliches Einzelunternehmen | Einzelunternehmen | ❌ Nein | ✅ Ja (als natürliche Person) | ✅ Ja |
👥 GbR | Personengesellschaft | ❌ Nein | ⚠️ Teilweise (teilrechtsfähig) | ✅ Ja (wenn gewerblich) |
👥 OHG | Personengesellschaft | ❌ Nein | ✅ Ja | ✅ Ja |
👥 KG | Personengesellschaft | ❌ Nein | ✅ Ja | ✅ Ja |
🏢 GmbH | Kapitalgesellschaft | ✅ Ja | ✅ Ja | ✅ Ja |
🏢 UG | Kapitalgesellschaft | ✅ Ja | ✅ Ja | ✅ Ja |
🏢 AG | Kapitalgesellschaft | ✅ Ja | ✅ Ja | ✅ Ja |
🏛 Verein (e.V.) | Körperschaft | ✅ Ja | ✅ Ja | ⚠️ meistens nein |
* "Freiberufler" selbst ist keine Rechtsform. Vielmehr sind Freiberufler Nicht-gewerbliche Einzelunternehmen
Die Rechtsformen unterscheiden sich in den folgenden fünf Punkten. Es sind genau diese Aspekte, die man bei der Entscheidung für eine Variante im Kopf haben sollte:
Bevor wir in die Details zu den einzelnen Rechtsformen kommen, hier eine Aufstellung, an der Du Dich bei der Lektüre stets orientieren kannst.
Rechtsform | Reputation | Haftung | Namensgebung | Jahresabschluss | Ertragsteuern |
---|---|---|---|---|---|
👤 Freiberufler | hoch | privat haftend | Nachname | EÜR (Einnahmen-Überschuss-Rechnung) | Einkommensteuer |
👤 Einzelunternehmen (Kleingewerbe) | mittel | privat haftend | Vor- und Nachname (Pflicht, wenn nicht e.K.) | EÜR | Einkommensteuer + Gewerbesteuer |
👤 Einzelunternehmen (e.K.) | hoch | privat haftend | e.K. muss enthalten sein | Bilanz + GuV | Einkommensteuer + Gewerbesteuer |
👥 GbR | gering | alle Gesellschafter privat haftend | Vor- und Nachname mind. eines Gesellschafters | EÜR | Einkommensteuer + Gewerbesteuer |
👥 OHG | hoch | alle Gesellschafter privat haftend | „OHG“ verpflichtend | Bilanz + GuV | Einkommensteuer + Gewerbesteuer |
👥 KG | mittel | mind. 1 Gesellschafter privat haftend, Kommanditist beschränkt | „KG“ verpflichtend | Bilanz + GuV | Einkommensteuer + Gewerbesteuer |
🏢 GmbH | hoch | beschränkt auf Gesellschaftsvermögen | „GmbH“ verpflichtend | Bilanz + GuV | Körperschaftsteuer + Gewerbesteuer |
🏢 UG | gering | stark beschränkt auf Mindeststammkapital | „UG (haftungsbeschränkt)“ verpflichtend | Bilanz + GuV | Körperschaftsteuer + Gewerbesteuer |
🏢 AG | hoch | beschränkt auf Gesellschaftsvermögen | „AG“ verpflichtend | Bilanz + GuV (besonders umfangreich) | Körperschaftsteuer + Gewerbesteuer |
🏛 Verein (e.V., gemeinnützig) | unterschiedlich (abhängig von Tätigkeitsbereich) | keine persönliche Haftung, nur mit Vereinsvermögen | „e.V.“ verpflichtend, wenn eingetragen | Einnahmen-Ausgaben-Rechnung + Vermögensübersicht (intern) | Steuerfrei (bei Gemeinnützigkeit) |
Die Rechtsformen unterscheiden sich in den folgenden fünf Punkten. Es sind genau diese Aspekte, die man bei der Entscheidung für eine Variante im Kopf haben sollte:
Bevor wir in die Details zu den einzelnen Rechtsformen kommen, hier eine Aufstellung, an der Du Dich bei der Lektüre stets orientieren kannst.
Rechtsform | Reputation | Haftung | Namensgebung | Jahresabschluss | Ertragsteuern |
---|---|---|---|---|---|
👤 Freiberufler | hoch | privat haftend | Nachname | EÜR (Einnahmen-Überschuss-Rechnung) | Einkommensteuer |
👤 Einzelunternehmen (Kleingewerbe) | mittel | privat haftend | Vor- und Nachname (Pflicht, wenn nicht e.K.) | EÜR | Einkommensteuer + Gewerbesteuer |
👤 Einzelunternehmen (e.K.) | hoch | privat haftend | e.K. muss enthalten sein | Bilanz + GuV | Einkommensteuer + Gewerbesteuer |
👥 GbR | gering | alle Gesellschafter privat haftend | Vor- und Nachname mind. eines Gesellschafters | EÜR | Einkommensteuer + Gewerbesteuer |
👥 OHG | hoch | alle Gesellschafter privat haftend | „OHG“ verpflichtend | Bilanz + GuV | Einkommensteuer + Gewerbesteuer |
👥 KG | mittel | mind. 1 Gesellschafter privat haftend, Kommanditist beschränkt | „KG“ verpflichtend | Bilanz + GuV | Einkommensteuer + Gewerbesteuer |
🏢 GmbH | hoch | beschränkt auf Gesellschaftsvermögen | „GmbH“ verpflichtend | Bilanz + GuV | Körperschaftsteuer + Gewerbesteuer |
🏢 UG | gering | stark beschränkt auf Mindeststammkapital | „UG (haftungsbeschränkt)“ verpflichtend | Bilanz + GuV | Körperschaftsteuer + Gewerbesteuer |
🏢 AG | hoch | beschränkt auf Gesellschaftsvermögen | „AG“ verpflichtend | Bilanz + GuV (besonders umfangreich) | Körperschaftsteuer + Gewerbesteuer |
🏛 Verein (e.V., gemeinnützig) | unterschiedlich (abhängig von Tätigkeitsbereich) | keine persönliche Haftung, nur mit Vereinsvermögen | „e.V.“ verpflichtend, wenn eingetragen | Einnahmen-Ausgaben-Rechnung + Vermögensübersicht (intern) | Steuerfrei (bei Gemeinnützigkeit) |
Freiberufler kann werden, wer zu einem der sogenannten Katalogberufe gehört. Die wichtigsten sind:
Gründet man alleine, bietet sich diese Unternehmensform an. Du kannst ohne große Formalitäten starten, zahlst keine Gewerbesteuer und führst eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) – im Zweifel auch ohne Steuerberater – durch.
Allerdings: Du haftest mit deinem Privatvermögen und solltest dich daher gut absichern – oft ist eine Berufshaftpflichtversicherung verpflichtend. Zudem besteht für viele Freiberufler Pflichtmitgliedschaft in einer berufsständischen Kammer, die weitere Anforderungen vorgibt.
Freiberufler kann werden, wer zu einem der sogenannten Katalogberufe gehört. Die wichtigsten sind:
Gründet man alleine, bietet sich diese Unternehmensform an. Du kannst ohne große Formalitäten starten, zahlst keine Gewerbesteuer und führst eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) – im Zweifel auch ohne Steuerberater – durch.
Allerdings: Du haftest mit deinem Privatvermögen und solltest dich daher gut absichern – oft ist eine Berufshaftpflichtversicherung verpflichtend. Zudem besteht für viele Freiberufler Pflichtmitgliedschaft in einer berufsständischen Kammer, die weitere Anforderungen vorgibt.
Das gewerbliche Einzelunternehmen ist die einfachste und beliebteste Rechtsform für gewerblich tätige Gründerinnen und Gründer. Es wird von nur einer Person gegründet und benötigt kein Mindestkapital.
Wichtige Merkmale:
Das gewerbliche Einzelunternehmen ist die einfachste und beliebteste Rechtsform für gewerblich tätige Gründerinnen und Gründer. Es wird von nur einer Person gegründet und benötigt kein Mindestkapital.
Wichtige Merkmale:
Die GbR ist eine einfache Rechtsform für zwei oder mehr Gründerinnen und Gründer. Sie zählt zu den Personengesellschaften.
Die OHG ist im Prinzip eine GbR, die eine bestimmte Unternehmensgröße überschritten hat. Sie ist zwingend ins Handelsregister einzutragen. Es ist aber auch möglich, direkt als OHG zu gründen – etwa bei größeren gewerblichen Vorhaben.
Möchte man die Haftung in einer OHG beschränken, kann man eine Kommanditgesellschaft (KG) gründen.
Die GbR ist eine einfache Rechtsform für zwei oder mehr Gründerinnen und Gründer. Sie zählt zu den Personengesellschaften.
Die OHG ist im Prinzip eine GbR, die eine bestimmte Unternehmensgröße überschritten hat. Sie ist zwingend ins Handelsregister einzutragen. Es ist aber auch möglich, direkt als OHG zu gründen – etwa bei größeren gewerblichen Vorhaben.
Möchte man die Haftung in einer OHG beschränken, kann man eine Kommanditgesellschaft (KG) gründen.
Die UG (haftungsbeschränkt) ist eine Sonderform der GmbH und besonders für Gründer*innen mit geringem Startkapital attraktiv.
Merkmale der UG:
Die GmbH ist die klassische Kapitalgesellschaft in Deutschland mit hoher Seriosität und Akzeptanz.
Merkmale der GmbH:
Die UG (haftungsbeschränkt) ist eine Sonderform der GmbH und besonders für Gründer*innen mit geringem Startkapital attraktiv.
Merkmale der UG:
Die GmbH ist die klassische Kapitalgesellschaft in Deutschland mit hoher Seriosität und Akzeptanz.
Merkmale der GmbH:
Ein Wechsel der Rechtsform ist grundsätzlich möglich. Teilweise geschieht er automatisch – etwa wenn ein Unternehmen durch Überschreiten bestimmter Schwellenwerte ins Handelsregister eingetragen werden muss. Manchmal ist ein Wechsel auch strategisch sinnvoll, zum Beispiel:
Bei Einzelunternehmen, Freiberuflern und Personengesellschaften wird der Gewinn mit dem persönlichen Einkommensteuersatz versteuert – bis zu 45 %. Wer hohe Gewinne erzielt, kann durch die Gründung einer Kapitalgesellschaft (z. B. GmbH) seine Steuerlast reduzieren. Bitte beachte allerdings:
⚠️ Ein Wechsel der Rechtsform sollte stets mit Steuerberater oder Rechtsanwalt geplant werden – insbesondere bei Vermögensübertrag, Gründungsform und steuerlichen Übergangsthemen. Der Wechsel ist mit Kosten verbunden (z. B. Notar, Registergericht, Beratung).
Ein Wechsel der Rechtsform ist grundsätzlich möglich. Teilweise geschieht er automatisch – etwa wenn ein Unternehmen durch Überschreiten bestimmter Schwellenwerte ins Handelsregister eingetragen werden muss. Manchmal ist ein Wechsel auch strategisch sinnvoll, zum Beispiel:
Bei Einzelunternehmen, Freiberuflern und Personengesellschaften wird der Gewinn mit dem persönlichen Einkommensteuersatz versteuert – bis zu 45 %. Wer hohe Gewinne erzielt, kann durch die Gründung einer Kapitalgesellschaft (z. B. GmbH) seine Steuerlast reduzieren. Bitte beachte allerdings:
⚠️ Ein Wechsel der Rechtsform sollte stets mit Steuerberater oder Rechtsanwalt geplant werden – insbesondere bei Vermögensübertrag, Gründungsform und steuerlichen Übergangsthemen. Der Wechsel ist mit Kosten verbunden (z. B. Notar, Registergericht, Beratung).
Die Entscheidung für eine Rechtsform hängt von vielen Faktoren ab: dem geplanten Umsatz, der Risikobereitschaft, dem Kapitalbedarf und der langfristigen Strategie. Wer klein starten möchte und zunächst allein agiert, ist mit einem Einzelunternehmen oder einer GbR gut beraten. Wer jedoch auf Haftungsbegrenzung und Seriosität Wert legt, sollte sich frühzeitig mit der Gründung einer UG oder GmbH auseinandersetzen.
Tipp: Ziehe bei Unsicherheiten unbedingt fachliche Unterstützung – z. B. durch einen Steuerberater oder Rechtsanwalt – hinzu, um späteren Problemen vorzubeugen.
Die Entscheidung für eine Rechtsform hängt von vielen Faktoren ab: dem geplanten Umsatz, der Risikobereitschaft, dem Kapitalbedarf und der langfristigen Strategie. Wer klein starten möchte und zunächst allein agiert, ist mit einem Einzelunternehmen oder einer GbR gut beraten. Wer jedoch auf Haftungsbegrenzung und Seriosität Wert legt, sollte sich frühzeitig mit der Gründung einer UG oder GmbH auseinandersetzen.
Tipp: Ziehe bei Unsicherheiten unbedingt fachliche Unterstützung – z. B. durch einen Steuerberater oder Rechtsanwalt – hinzu, um späteren Problemen vorzubeugen.